Es war soweit! Die Hamburger Judoka Sönke Schillig (Concordia Hamburg) und Johannes Eidinger (HNT Hamburg) flogen Ende Oktober nach Lissabon, um an den diesjährigen Kata-Weltmeisterschaften teilzunehmen.

Die letzten Wochen waren nochmal vollgepackt mit Trainingseinheiten, damit die Demonstration ihrer Kata, der “Kime no kata“, bis ins kleinste Detail abgestimmt ist. Kata hat verschiedene Bedeutungen im japanischen Sprachgebrauch. Allgemein heißt Kata frei übersetzt Form. Kata ist das Üben von Techniken in einer geschlossenen Form/Situation. Dabei sind die Angriffe von Uke und die Verteidigungen von Tori fest vorgeschrieben. Beide Judoka verbessern durch diese Methode ihre Feinheiten in verschiedenen Techniken.

Nach den letzten Vorbereitungen in der Heimat (PCR-Tests, Flug, Einreiseerklärungen, etc.) war es endlich soweit und die beiden Judoka hoben am Sonntag vom Hamburg Airport Richtung Lissabon ab. Nach einem kleinen Empfangskomitee des Ausrichters am Flughafen ging es mit dem Bus zum “Mariott Hotel“. Dort wurde direkt vor dem Einchecken ins Hotel ein dritter PCR-Test durchgeführt, damit auch hier alle Corona Maßnahmen des Gastgebers Portugal eingehalten werden. Bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses mussten die beiden Judoka auf dem Hotelzimmer warten und durften sich noch nicht frei im Hotel bewegen. Dies war die erste sog. Bubble als Corona Schutzmaßnahme. Die Athleten durften bis zum Ende der Weltmeisterschaft das Hotel nicht verlassen (2.Bubble). Zur Wettkampfhalle wurden die Teilnehmer ausschließlich mit Bussen gebracht. Dieses System der sog. “Bubble in a Bubble” wurde u.a. auch aufgrund internationaler Teilnehmer durchgeführt. Nach ungefähr 1,5h kam die gute Nachricht: negativ! Damit stand einer Teilnahme jetzt nichts mehr im Wege.

Am Montag ging es dann für jeweils 1,5h am Vormittag und Nachmittag auf die geschaffene Trainingsfläche in einem großen Raum im Hotel. Hier wurden noch einmal alle wichtigen Punkte für deren Kata Demonstration mit dem Bundestrainer zusammen trainiert und gefestigt. Am Abend wurde dann die Startreihenfolge aus 14 Kata Paaren in der Kime no kata gelost.

Wie im vorigen Beitrag bereits beschrieben, traten die beiden in der Kategorie “Kime no kata” an. “Kime” steht für Entscheidung. Der Angreifer(Uke) muss hier in 20 Techniken präzise und schnell Angreifen, während der Verteidiger (Tori) diese Angriffe durch Ausweichen, Zurückschlagen oder Abfangen in einer Hebel-oder Würgetechnik beendet. Dabei werden Schläge mit der Hand gegen Kopf und Bauch, Stiche und Schnitte mit dem Messer (Holz), dem sog. Tanto und Schwertstreiche mit dem Schwert (Holz) ausgeführt. Die Kata beginnt am Anfang mit dem zeremoniellen Angrüßen und endet mit dem Abgrüßen. Die einzelnen Techniken werden dann von fünf Wertungsrichtern mit Fehlerpunkten (klein(1),mittel(3) oder groß (5)) bewertet.

Am zweiten Wettkampftag ging es dann los. Die beiden Judoka zeigten auf der Matte eine gute Kata, ohne große Fehler, dafür aber mit einigen kleinen und mittleren Fehlern. Damit konnten die Nordlichter leider nicht ins Finale einziehen. Dennoch war die erste internationale Erfahrung in der “Kime no kata” für die beiden wichtig und sie blicken positiv auf die kommenden Kata-Turniere. Bereits Anfang November geht es schon zu den Deutschen-Kata-Meisterschaften nach Elz. Der HNT drückt den beiden die Daumen dafür!

Fotos: Sönke Schillig

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