Leidenschaft, Musik und jede Menge Schritte
Line Dance ist mehr als nur eine Reihe von Schritten – es ist Gemeinschaft, Musik und jede Menge Spaß! Das wissen auch Kerstin Muche (Foto rechts) und Barbara Plehn (links), die seit mittlerweile über zehn bzw. fünf Jahren als Trainerinnen ihre Tanzgruppen mit viel Herzblut leiten. Mit viel Leidenschaft, Rhythmusgefühl und Engagement haben sie unzählige Tänzerinnen und Tänzer begeistert und die Line Dance-Gruppen stetig weiterentwickelt.
Doch was bedeutet das Trainersein für sie? Welche besonderen Momente haben sie erlebt? Und was macht Line Dance für sie so besonders? Im Interview erzählen die beiden von ihren Erfahrungen, Herausforderungen und ihren schönsten Erinnerungen.
Was hat euch damals dazu bewegt, Line Dance-Trainerin zu werden?
Kerstin: Ich bin eher zufällig dazu gekommen. Im Frühjahr2014 wurde ich von meinem Tanzkollegen und jetzigem 1. Vorsitzenden der Tanzabteilung, Norbert, einfach angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte „auch“ einmal einen Workshop durchzuführen. Bis dahin hatte ich nie darüber nachgedacht, aber die Idee hat mich nicht mehr losgelassen, da ich im Line Dance meine Passion gefunden hatte. Tanzen generell hat mir schon immer Spaß gemacht. Und die Möglichkeit, anderen etwas beizubringen und meine Leidenschaft zu teilen, klang großartig. Also habe ich mich schließlich darauf eingelassen – und es war die beste Entscheidung.
Barbara: Es gab eine Anfrage der Tanzabteilung und die Überlegung, wieder als Übungsleiterin für die HNT tätig zu sein.
Welche Herausforderungen hattet ihr am Anfang als Trainerin?
Kerstin: Als Trainerin wollte ich vor allem eins: möglichst viele dazu animieren, nach schöner Musik und speziellen Choreos zu tanzen und die Leidenschaft mit mir zu teilen. So einfach war das aber gar nicht. Ich selbst musste ja erst einmal die Schritte neuer Tänze erlernen und auch behalten und diese dann noch meinen Tänzern vermitteln. Das stellte mich so manches Mal vor eine riesige Herausforderung.
Barbara: Der Vergleich mit den bisherigen Trainern.
Was macht an der Arbeit als Trainerin am meisten Spaß?
Kerstin: Die Freude in den Gesichtern meiner Tänzer zu sehen, besonders wenn sie Fortschritte machen und über sich hinauswachsen, ist mein „höchstes Gut“ und bringt mir am meisten Spaß. Die Wertschätzung, die ich dabei erfahre, gibt mir unglaublich viel zurück. Auch dieses besondere Gefühl nach einem gelungenen Auftritt, der uns im Vorfeld beim Training so viel Mühe und Schweiß gekostet hat, ist unbeschreiblich.
Barbara: Es macht Spaß zu sehen, wie aus dem anfänglichen Üben einzelner Schritte mit den Teilnehmern letztlich ein gemeinsamer Bewegungsablauf in der gesamten Gruppe wird.
Welche Erinnerungen oder Erlebnisse aus den letzten Jahren sind euch besonders in Erinnerung geblieben?
Kerstin: In den letzten Jahren gab es viele besonders schöne Momente. Ein absolut tolles Erlebnis war aber definitiv der Black Coffee Nachmittag im Oktober 2024 zum 15. Jubiläum der Jollys und meiner zehnjährigen Tätigkeit als Trainerin: Dieser besondere Moment, als meine gute Freundin Bine ihre extra für mich geschriebene Choreographie zu meinem Lieblingslied „Like The Way I Do“ von Melissa Etheridge mit einer Vielzahl von Jollys präsentierte. Ich erinnere mich noch genau und bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Ich saß völlig ahnungslos und gespannt vor der Tanzfläche auf einem Stuhl und plötzlich fing die eine Gruppe der Jollys an, zu dem Gesang von Melissa Etheridge zu tanzen. Anschließend tanzte die zweite Gruppe und dann beide zusammen. Ich war zu Tränen gerührt. Es war so viel mehr als nur dieser Tanz. Es war die perfekte Kombination aus Kreativität, Hingabe, Energie, Liebe, Leidenschaft und Freude. Ich war so überaus stolz auf Bine, aber auch auf die Jollys, die diese Schritte im Vorfeld viele Monate heimlich mit Bine einstudiert hatten. Es war ein Moment, der für immer in meinem Herzen bleiben wird.
Barbara: Das Line Dance-Training via Zoom zu Corona-Zeiten. Auf dem Weg ins FitHus mit einem „Passierschein“ der HNT im Gepäck, weil man mit dem Fahrrad abends ab 20 Uhr nicht mehr draußen unterwegs sein durfte.
Was macht Line Dance für euch so besonders?
Kerstin: Man tanzt beim Line Dance zwar eigentlich alleine, ist aber trotzdem Teil einer großartigen Gemeinschaft. Die Kombination aus schöner Musik, Geselligkeit und Bewegung macht einfach Spaß. Hier kann ich mich frei entfalten. Außerdem sind schon viele wertvolle Freundschaften durch das Line Dance für mich entstanden.
Barbara: Es ist eine Sportart, bei der man allein mit anderen gemeinsam tanzen, singen und stetig Neues lernen kann.
Welche Musikrichtungen und Tänze sind eure persönlichen Favoriten?
Kerstin: Ich habe eigentlich keine festen Favoriten. Ich liebe Country-Musik, zu der ursprünglich Line Dance getanzt wurde, habe aber auch nichts gegen moderne Pop-Songs einzuwenden, zu denen es auch Spaß macht zu tanzen. Ab und zu ein Tanz im „Catalan-Style“ ist die kleine Herausforderung an mich, die ich gerne annehme.
Barbara: Der Tanz „Pizza & Beer“
Wie motiviert ihr eure Tänzerinnen und Tänzer, am Ball zu bleiben?
Kerstin: Ich motiviere meine Tänzer, indem ich abwechslungsreiche Tänze zu schöner Musik einsetze. Ich lobe ihre Fortschritte und bringe frischen Wind ins Training: Durch Events wie die Black Coffee Nachmittage oder unsere Auftritte außerhalb des Trainings stärke ich bzw. wir den Teamgeist und sorgen für Spaß und Zusammenhalt.
Barbara: Die Freude am Tanzen ist die Hauptsache. Alles andere findet sich.
Welche Ziele habt ihr für die nächsten Jahre als Trainerin?
Kerstin: Meine Ziele für die nächsten Jahre als Trainerin sind klar: Ich möchte weiterhin fit bleiben, um mit voller Energie und Elan vor meinen Tänzern stehen zu können. Es ist mir wichtig, weiterhin Freude am Tanzen zu vermitteln und meine Tänzer immer wieder neu zu begeistern. Das strebe ich durch neue, spannende Tänze oder durch inspirierende Trainingseinheiten an: Eine Gemeinschaft, die mit mir wächst und sich immer weiter entwickelt.
Barbara: Weiterhin die Freude am Line Dance vermitteln zu können und in den Gruppen gemeinsam neue Tänze zu erarbeiten, aber auch an denen zu feilen, die wir schon immer auf der Liste haben.
Kerstin, was würdest du jemandem raten, der mit Line Dance anfangen möchte?
Kerstin: Wenn jemand mit Line Dance anfangen möchte, kann ich nur empfehlen, einfach loszulegen! Es ist eine tolle Möglichkeit, sich fit zu halten, Spaß zu haben und neue Leute kennen zu lernen. Die verschiedenen Schrittkombinationen können etwa in einem Workshop schnell erlernt werden, denn sie werden Schritt für Schritt erklärt. Wichtig dabei ist, sich nach den ersten Malen nicht entmutigen zu lassen, sondern dabei zu bleiben und Spaß zu haben. Alles andere kommt von alleine.
Gibt es besondere Events oder Highlights, auf die ihr euch in der Zukunft freut?
Kerstin: Auch in diesem Jahr haben wir wieder verschiedene Einladungen und Anfragen zu Auftritten vorliegen, auf die ich mich sehr freue. Zum Beispiel unseren beliebten Auftritt beim alljährlichen „Neugraben Erleben“ im September erwarten wieder viele von uns mit Spannung. Auch wenn die Vorbereitungen viel Arbeit und Mühe für mich erfordern, macht es mir riesigen Spaß und lohnt sich immer wieder.
Barbara: Ich freue mich auf das Sommertraining draußen – mit unterschiedlichen Wetter-Apps.